Leserbrief Zu Ihrem Artikel „Gegen Geschäftsflieger“ in der Ausgabe vom 23.6.09 und dem dazu veröffentlichten Leserbrief von Herrn Knur in der Ausgabe vom 26.6.09. Oberpfaffenhofen taugt nicht als Ersatz für die 3. Startbahn Die Bayerische Staatsregierung hat gute Gründe dafür, aus dem Landesentwicklungsprogramm 2006 (LEP) das Ziel zu streichen, den Werksund Forschungsflughafen Oberpfaffenhofen für den Geschäftsreiseflugverkehr zu öffnen: Der Flughafen liegt im Fünfseenland. Es wäre ein Schildbürgerstreich, dieses Naherholungsgebiet für Hunderttausende zugunsten von Privatjets und Hubschraubertaxis für wenige zu entwerten. Das würde auch dem Wirtschaftstandort München schaden, dessen Attraktivität insbesondere auch in diesem Umland begründet liegt. Die vom Flughafenbetreiber angeführten Vorteile, nämlich die Sicherung der Arbeitsplätze im Landkreis und die Sicherung der Rentabilität des Flughafens, sind längst widerlegt. Ist es da nicht richtig, dass sich die Regierungskoalition nach der Wahl im Herbst letzten Jahres vorgenommen hat, das LEP in diesem Punkt zu korrigieren, und das jetzt umsetzt? Es ist natürlich verständlich, dass sich Herr Knur als Bürgermeister einer Anliegergemeinde des Flughafens München gegen die dritte Startbahn wehrt. Die Öffnung des Werks-und Forschungsflughafens Oberpfaffenhofen für den Geschäftsreiseflugverkehr ist jedoch ein untaugliches Mittel die dritte Startbahn zu verhindern. Die damit zu erreichende Entlastung des Flughafens München wäre marginal: Die Starts und Landungen der Geschäftflieger machen dort 2,9 % des Flugverkehrs aus. 50 % davon würden nach Schätzung des Flughafenbetreibers in Oberpfaffenhofen den Flughafen wechseln. Die Entlastung des Flughafens München betrüge also nur 1,45 %. 1. Juli 2009 Hansjörg Linder An der Grundbreite 21 82234 Weßling